Sonntag, 9. August 2015

[Rezension] Neuordnung

Hallo Leute!

Wer mich häufiger liest, weiß dass ich historisch sehr interessiert bin. Besonders die erste Hälfe des 20. Jahrhunderts finde ich persönlich hochgradig interessant. Den Ersten und den Zweiten Weltkrieg haben schon viele Bücher besprochen. Mit Sintflut liefert Adam Tooze nun eine Besprechung der Zwischenkriegszeit...

Sintflut - Die Neuordnung der Welt 1916 - 1931
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Daten
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Autor: Adam Tooze
Verlag: Siedler
ISBN: 3886809285
Preis: 34,99€


Inhalt
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Obwohl der Erste Weltkrieg 1916 noch nicht beendet war, beginnt schon die Zeit der Neuordnung. Das Ergebnis des Krieges ist noch relativ offen, immer mehr Länder werden in den Krieg hineingezogen, dadurch werden die Zustände immer chaotischer,

Die Zeit großer Kaiserreiche am Ende des Krieges ist vorbei, der österreichische und der deutsche Kaiser müssen bald ins Exil, der russische Zar wird ermordet - auch das osmanische Reich existiert nicht mehr. Mit dem Versailler Vertrag ist die Unruhe allerdings nicht beendet - der Geist der russischen Revolution schwillt überall. Reparationen müssen geleistet werden - nicht nur finanziell, sondern auch emotional eine große Belastung, die Tooze in den Verliererländern ausführlich beleuchtet.

Einige Jahre später - und natürlich auch ausführlich beleuchtet - beginnt die Weltwirtschaftskrise, die nicht nur Europa, sondern vor allem die USA ins Chaos stürzt.

Im Zentrum des Ganzen steht allerdings nicht Europa, sondern die neue Rolle der USA in der aufkeimenden Zwischenkriegsweltordnung - eine neue Weltmacht, die sich allerdings nicht mit der Verantwortung abgeben will. Dazu kommt die Frage, wie es dazu kommen konnte, dass der Frieden in Europa nur so kurz hielt.


Fazit
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Das Buch ist eine ausgesprochen perspektivenreiche Abhandlung mit einer Frage im Zentrum: Warum konnte der Frieden, der im Vertrag von Versaille ausgehandelt wurde, nicht halten? Und im Zentrum des Interesses steht dabei die USA, die ihrer Verantwortung als neue Weltmacht nicht wahrnimmt. Die dadurch schwillenden Konflikte öffneten Faschisten Tür und Tor. Damit beschreibt der Autor eine Rolle, die noch bis heute im Zentrum des Amerikanischen Bewusstseins als Weltenpolizist im Fokus steht.

Der Autor erzählt dabei erfrischend neutral und dadurch aus völlig unterschiedlichen Perspektiven von Revolutionen und schwelenden Konflikten und von einem Frieden, der kein echter Frieden war, wie es die Welt 20 Jahre später schmerzlich spüren sollte.

Von mir gibt es klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke


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