Montag, 15. Dezember 2014

[Rezension] Der deutsche Dan Brown...


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Hallo Leute!

Heute darf ich euch einen echten Thriller vorstellen, der Dan Brown in nix nachsteht... Ganz im Gegenteil, er ist nicht nur fesselnd, spannend und genial, sondern noch dazu mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor gewürzt!

Bozzetto
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Daten
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Autor: Hermann Alexander Beyeler, Gerd J. Schneeweis
Verlag: Weissbooks
ISBN: 3863370694
Preis: 22,90€

Inhalt
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Als Michelangelo den Auftrag bekommt, die Sixtinische Kapelle in Rom auszumalen, soll er zunächst eine Skizze auf Holz zeichnen - der Entwurf wird Bozzetto genannt und ist von nun an Sagenumwoben.

Doch dann verschwindet das Bild aus dem Vatikan und es beginnt eine kleine Odyssee durch die Weltgeschichte. Bis der Kunsthändler Hans Bilgrin, genannt HAB auf die Idee kommt, das magische Bild zurück in den Vatikan zu bringen, um dessen gute Macht wieder zu finden und zu entfalten.

Auf der Suche nach der Geschichte des Bildes trifft er auf den Linzer Anwalt Max, der vor Jahren einen Krimi über das Bozzetto geschrieben hat. Er erhofft sich, dass er mehr über das Bild weiß. Er trifft sich mit Max und schnell ist der wieder in den Bann des legenären Bildes gezogen.

Auf der Suche nach mehr Informationen treffen sie in München auf einen über 100 Jahre alten Nazi-Kunsthändler. Dort erfahren sie, dass nicht nur sie auf der Spur des Bozzetto sind, sondern auch der NAD, eine Nachfolgeorganisation der NSDAP. Die wollen die böse Macht des Bozzetto nutzen, um den balsamierten Leichnam Adolf Hitlers wieder aufleben zu lassen.

Eine wilde Jagd beginnt - einmal in Richtung Rom, wo HAB erhofft, dass das Bozzetto seine positive Macht entfalten kann. Auf der anderen Seite stellt man fest, dass am Bozzetto im Laufe der Geschichte jede Menge Blut klebt.


Fazit
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Ich fand das Buch einfach spitze. Anfangs dachte ich, dass man hier ein bisschen vom Hype um Dan Brown profitieren will - entziffern von Symbolen, historische Ereignisse werden mit einbezogen usw.

Nicht nur der Rechtsruck in der Europäischen Demokratie steht im Zentrum, der ehemalige Kunsthändler der Nazis (mit einer beträchtlichen Sammlung Raubkunst in einem Schweizer Safe) erinnert doch stark an den Skandal Gurlitt, der vor kurzem stattfand - so wird die gesamte Rolle des Bozzetto gleich in einen vorhandenen Kontext gesetzt.

Auch witzig finde ich, dass die beiden Autoren sich in den Hauptfiguren wiederfinden - Hermann Alexaner Beyler ist Galerist (sogar die Initialien stimmen mit denen Bilgrins überein) und Schneeweis ist Anwalt.

Der Knüller ist für mich ja die Rolle des NAD - die Geschichte mit dem Leichnam Hitlers, der in einem Schloss in der Schweiz aufbewahrt wird und darauf wartet, dass das Bozzetto vorbeikommt, um ihn wieder aufzuerwecken, stellt den NAD in ein so skurriles Licht, dass das ganze nicht nur ein Thriller alla Dan Brown ist - Dan Brown Fans werden ihn klasse finden - sondern etwas ganz Eigenes und Amüsantes und dazu noch sehr Geniales hat. Ich jedenfalls konnte das Buch kaum weglegen.

In diesem Sinne

Eure Anke

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